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Fischzählung
Was schwimmt im Bodensee?

Bodenseekreis. Die Fischereiforschungsstelle Langenargen startet dieses Jahr wieder eine großangelegte Bestandsaufnahme der Fische im Bodensee. Mit Netzen, Elektrobefischung und Echolot werden passende Ergebnisse für die Hochrechnung ermittelt.
Das Ziel ist einen Überblick über den Bestand, das Wachstum, sowie die Zusammensetzung und Vielfalt der Arten zu bekommen. Der jetzige Bestand soll mit dem von 2014 verglichen werden. Im Falle einer Verschiebung des Artenspektrums können passende Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Die Forscher wollen außerdem herausfinden, wie der Umfang des Monitoring-Prozesses reduziert werden kann, da das Projekt personal- und kostenintensiv ist.
Der Klimawandel, invasive Arten, der Nährstoffrückgang im Wasser und die Nutzung des Menschen machen dem Ökosystem im Bodensee sehr zu schaffen.
Nicht nur für die Wissenschaftler sind die Erkenntnisse der Studie wichtig. Auch die Berufsfischer erwarten die Ergebnisse mit Spannung.
Sinkende Fangerträge machen ihnen schon seit Jahren zu schaffen. Das Umweltministerium Baden-Württemberg teilt mit, dass der Ertrag der Fischer in den letzten 20 Jahren von über 1200 Tonnen auf unter 300 Tonnen eingebrochen ist.
Elke Dilger, die Vorsitzende des Verbands Badischer Berufsfischer sieht dafür mehrere Gründe. Unter Wasser stelle der ungenießbare Stichling eine große Nahrungskonkurrenz für die wohlschmeckenden Bodenseefelchen dar. Über Wasser dezimiert der Kormoran die Fischbestände.
Ein weiteres Problem für die Fischer ist der Phosphatgehalt des Wassers. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass ein See mit einem Gehalt von unter 10 Milligramm pro Liter unwirtschaftlich sei, so Dilger. Am Bodensee liege er derzeit bei rund 7 Milligramm.

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