Tübingen. Das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik hatte am vergangenen Wochenende bekanntgegeben, seine Tierversuche mit Affen einzustellen. Direktor Nikos Logothetis teilte mit, dass in Zukunft nur noch Experimente an Nagetieren durchgeführt werden sollen. Der Neurowissenschaftler, der monatelang beschimpft wurde und im Fokus von Tierschutz-Aktivisten stand, möchte damit einen Schlussstrich unter die Diskussion ziehen.
Auch die Mitarbeiter wurden immer mehr bedrängt, da vor einigen Monaten ein Video im Fernsehen lief, welches ein Tierpfleger dort heimlich aufgenommen hatte. Auf den Aufnahmen waren Affen in katastrophalem Zustand mit blutverschmierten Köpfen zu sehen. Das Institut habe so gehandelt, weil die Bedrohung von außen einfach zu viel wurde.
Boris Palmer, Grünen-Parteimitglied und Oberbürgermeister von Tübingen, legte sich via Facebook mit den Tierschutz-Aktivisten an, um klar zu machen, dass diese Versuche nicht aus ethischen Gründen enden, oder weil sie den Tierschutz missachten. Sie seien nur beendet worden, weil die Diffamierungen den Mitarbeitern nicht mehr zugemutet werden konnten.
Die Max-Planck-Gesellschaft machte klar, dass es in Zukunft weiterhin Experimente an Primaten geben werde, da dies die einzige Möglichkeit ist, um Behandlungsansätze für Gehirnkrankheiten wie Parkinson oder Alzheimer zu entwickeln.
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