Stuttgart. Nach mehr als 20 Jahren läuft das Programm MEKA, die Abkürzung für Marktentlastung und Kulturlandschaftsausgleich, aus. Ersetzt wird es durch FAKT, was für „Förderprogramm Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl“ steht. Rund 630 Millionen Euro aus Landes-, Bundes- und EU-Geldern werden den Bauern in Baden-Württemberg bis 2020 zur Verfügung stehen, hielt der Landesminister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, vor kurzem fest.
Bonde, der dieses neue Förderprogramm geschaffen hat, hielt fest, dass damit die Leistungen der Landwirte gewürdigt würden, die sich nicht allein über den Produktpreis erwirtschaften ließen. Alle Bürger im Land würden dabei vom Erhalt der Kulturlandschaften und einem Mehr an Umwelt-, Klima-, Ressourcen- und Tierschutz profitieren. Für Mitnahmeeffekte, al,so für Geld ohne Gegenleistung, gebe es keine gesellschaftliche Mehrheit mehr, so der Minister weiter.
Das neue Förderprogramm FAKT bietet Prämien fürs Tierwohl, etwa wenn Kühe im Sommer auf die Weide getrieben würden und Schweine auf Stroh statt auf Beton-Spaltenböden stehen könnten oder Hühner Freilandauslauf erhielten. Ministerialdirigent Wolfgang Reimer fügte hinzu, dass es außerdem mehr Geld für den Ökolandausbau geben solle. Da die Nachfrage nach Bioprodukten stetig steige, sei dies auch als Anreiz zur Umstellung gedacht.
Weitergeführt würden auch Maßnahmen, die schon unter MEKA gefördert wurden wie den Nützlingseinsatz statt Spritzmittel, die fünfgliedrige Fruchtfolge für mehr Biodiversität, der Erhalt der Streuobstwiesen, die Bewirtschaftung von Steillagen im Weinbau und die extensive Gründlandbewirtschaftung für mehr Artenvielfalt.
Die EU-Kommission muss die neuen Maßnahmen allerdings erst noch genehmigen. Sie sollen noch vor der Sommerpause in Brüssel vorgelegt werden. Der Naturschutzbund NABU Baden-Württemberg hat sich zu den neuen Fördermaßnahmen noch keine abschließende Meinung gebildet. Der Landesbauernverband wünscht sich aber schon jetzt Nachbesserungen.