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Personalmangel in Gefängnissen

Stuttgart. Baden-Württemberg hat im bundesweiten Vergleich die geringste Personalbesetzung für Gefängnisse. Grund hierfür ist die starke Zunahme an Inhaftierten seit 2015. Rund 820 mehr Gefangene sitzen in den Justizvollzugsanstalten im Land. Das ist ein Zuwachs von 12,5 Prozent.
Das Gefängnispersonal wurde jedoch nicht ausreichend aufgestockt. Einer Vergleichsberechnung zufolge liegt der baden-württembergische Justizvollzug mit 33 Bediensteten auf 100 Häftlinge im bundesweiten Vergleich ganz hinten. Zu diesen 33 Personen werden auch Köche, Psychologen und Verwaltungsbeamte hinzugezählt.
Es kommt nicht selten vor, dass ein Aufseher für 60 Häftlinge verantwortlich ist. Landesjustizminister Guido Wolf meint, dass seit 2016 zwar 200 neue Stellen geschaffen worden seien, dies aber nicht genug wäre. Man brauche 400 neue Stellen für den Vollzug. Einen ersten umfangreichen Schritt müsse man mit dem nächsten Doppelhaushalt gehen.
Auch der Landesvorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbeamten, Alexander Schmid, bemängelt die Missstände: Keine Polizeistreife fahre allein in den Einsatz, aber den Justizvollzugsbeamten werde das dauerhaft zugemutet, betonte er. Auch sollen die Sonderdienste wie Sozialarbeiter und Psychologen verstärkt werden und die Belegschaft in Randphasen, wie zum Beispiel in der Nachtschicht, ausgebaut werden.
Die Belastung der 4.100 Bediensteten ist mit durchschnittlich etwa 70 Überstunden pro Person bis zum 31. Oktober 2018 enorm. Dies führt zu mehr Abwanderung, etwa zum Gericht oder zum Zoll.

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