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Kernkraftwerk
Umweltausschuss im Kernkraftwerk Fessenheim

Fessenheim. Aktueller hätte der Besuch des Umweltausschusses des baden-württembergischen Landtags im Kernkraftwerk Fessenheim nicht sein können. Denn als die Landtagsabgeordneten in der vergangenen Woche nach Fessenheim kamen, hatte gerade die französische Presse über Zweifel an der Schließung des Standortes berichtet. Die Landtagsabgeordneten konnten deshalb direkt vor Ort nachfragen, wann das Atomkraftwerk in Fessenheim geschlossen werden soll.
Zuvor hatten sie in einem Gespräch mit dem Kraftwerksdirektor die grundsätzlich unterschiedlichen energiepolitischen Strategien beider Länder besprochen. Dies teilte der Ulrich Müller in dieser Woche mit. Müller ist CDU-Abgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Energiewirtschaft und Umwelt.
Laut Müller verwies der Ausschuss in Fessenheim insbesondere darauf, dass sich die Bevölkerung auf badischer Seite durch das Atomkraftwerk bedroht fühle. Sicherheitslücken in der Anlage könnten nach wie vor nicht ausgeschlossen werden.
Der Ausschuss hoffe, dass die französische Regierung die Sorgen der Bevölkerung ernst nehme und ihr Versprechen halte, das Kernkraftwerk in zwei Jahren zu schließen. Dies hatte Frankreichs Präsident François Hollande bereits früher zugesagt.
In Fessenheim erfuhren die Ausschussmitglieder, dass in den letzten Jahren rund 400 Millionen Euro in die Sicherheit des Standortes investiert worden seien. So sei die Betonplatte unter dem Kesselhaus um 50 Zentimeter verstärkt worden.
Zudem habe der Betreiber eine Grundwasser-Pumpanlage errichtet. Damit soll das Notkühlsystem der Anlage verbessert werden.
Nach Angaben Müllers gehen die mitgereisten Parlamentarier weiter davon aus, dass das Kernkraftwerk in Fessenheim im Jahr 2016 geschlossen wird. Es ist das älteste Kernkraftwerk Frankreichs und liegt im Elsass am Rhein und damit in einer erdbebengefährdeten Region. Hier war es in der Vergangenheit immer wieder zu Störfällen gekommen.

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