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Abschiebung
Das Ende des Traumes von Deutschland

Pforzheim. Die Kontextwochenzeitung berichtete vor kurzem über Baden-Württembergs Abschiebe-Haftanstalt in Pforzheim. Seitdem Geflüchtete dort auf ihre Abschiebung warten, dürfe kein Journalist mehr die Anstalt betreten.
Anstaltsleiter Hans-Peter Paukner sei der Wächter über drinnen und draußen und einer, der seinen Job tatsächlich gern mache. Er versuche den Menschen, deren Traum von Deutschland enttäuscht wurde, die letzten Tage hinter der fünf Meter hohen Mauer angenehm zu machen und ihre kulturellen Gepflogenheiten etwa beim Essen zu respektieren.
36 Haftplätze gibt es aktuell; 80 sollen es noch werden. Wieviele Betreuer es gibt, darf Paukner aus Sicherheitsgründen nicht sagen, aber die Betreuung sei sehr viel besser als im Normalknast.
Ende März dieses Jahres wurde aus der Jugendstrafanstalt ein Abschiebegefängnis. Zuvor waren die im Beamtendeutsch als „Ausreisepflichtige“ bezeichneten, nicht bleibeberechtigte Flüchtlinge wegen so genannter Fluchtgefahr im Mannheimer Gefängnis untergebracht. Der Europäische Gerichtshof entschied aber 2014, dass diese Menschen keine Verbrecher seien und eigene Haftanstalten für sie eingerichtet werden müssen.
Derzeit sind elf Männer in Abschiebehaft. Sie kommen aus Afghanistan, Serbien, Montenegro, Pakistan, Ägypten, Sri Lanka und Gambia. Abschiebungs-Spitzenreiter ist der Kosovo. Amnesty International habe die Haftanstalt schon inspiziert. Manchmal habe er Mitleid mit den Menschen, die teilweise 2-3 Jahre hier in Deutschland auf eine neue Zukunft gehofft hatten, meint Hans-Peter Paukner.

 

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