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Euro-Krise
Schweizer Bauern verdrängen südbadische Kollegen

Freiburg. Die Euro-Krise und die folgende Wertsteigerung des Franken versetzt viele Schweizer Bauern in die Lage, auf grenznahen Gebieten landwirtschaftliche Nutzflächen aufzukaufen, die ihren deutschen Kollegen fehlen, da sie in der Regel weniger Geld zur Verfügung haben. Insbesondere im Kreis Waldshut am Hochrhein verkaufen Grundstücksbesitzer das knappe Land an reiche Schweizer Bauern – und Landwirte wie Familie Büchel von einem Aussiedlerhof in Stühlingen verlieren ihre Existenz und Zukunft.
Sie betreiben mit 100 Hektar Land Milchwirtschaft mit 90 Milchkühen und einer Biogasanlage, bräuchten aber weitere 150 Hektar für die Zukunft der beiden Söhne. Das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Schweiz erlaubt die Pacht und den Kauf – und gestattet sogar, landwirtschaftliche Erzeugnisse zollfrei in die Schweiz einzuführen, wenn die Agrarfläche maximal zehn Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
Der Versuch des Landwirtschaftsministeriums, deutsche Landwirte durch verschärfte Regelungen vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen, wurde vom Europäischen Gerichtshof untersagt. Der neoliberale Kapitalismus führt hier dazu, dass viele bäuerliche Familien in ihrer Existenz bedroht sind, und es weichen statt wachsen heißt.

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