Stuttgart Mit großem Interesse blickt die Öffentlichkeit immer wieder auf Wahlprognosen – und die Prognosen von Infratest-dimap weisen genau ein Jahr vor der Wahl auf einen spannenden Wahlausgang für den Stuttgarter Landtag 2016 hin. Die beiden Lager liegen demnach mit 43 Prozent gleichauf – vorausgesetzt die FDP schafft die Fünf-Prozent-Hürde.
Die CDU verlor trotz des neuen Spitzenkandidaten Guido Wolf seit November drei Prozent, und die SPD liegt deutlich unter dem Ergebnis der 23 Prozent von 2011. Die Grünen profitieren in hohem Maß vom Ansehen des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, den die “taz” (Tageszeitung, Berlin) am Wochenende als „King of BaWü“ betitelte, und der mit 70 Prozent Zustimmung einen Höchstwert in der Landesgeschichte erreicht.
Nach der Umfrage kommen die Linken ebenfalls knapp in den Landtag, was die Regierungsbildung spannend macht, während die Alternative für Deutschland (AfD) bei vier Prozent liegt. Das alles sind momentan Rechenspiele.
Da SPD-Chef Nils Schmid, zugleich Wirtschafts- und Finanzminister, von einer Regierungsbeteiligung der Linken noch weniger hält als sein Regierungschef, wird die Auseinandersetzung im Wahlkampf interessant: denn am Ende geht es doch um die Frage, in welche Richtung soll der Südwesten sich entwickeln. Wer auf die demoskopische Entwicklung seit der letzten Wahl blickt, kann erkennen, dass alles offen ist.