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Diözesanmuseum
Von Reliquien und Reliquiaren

Rottenburg. Fachleute aus ganz Deutschland diskutieren derzeit im Rottenburger Diözesanmuseum über den angemessenen Umgang mit sakralen Gefäßen. Im Zentrum stehen dabei Reliquiare, das sind Gefäße für Reliquien.
Die Experten der katholischen und der evangelischen Museen und Schatzkammern haben für ihr Treffen Rottenburg ausgewählt, und das aus einem guten Grund: Das Museum der württembergischen Diözese verfügt über die bundesweit reichhaltigste und vielfältigste Sammlung an Reliquiaren.
Dies teilte Museumsdirektorin Melanie Prange am Rand des Treffens mit. Das Museum besitze 500 Gefäße dieser Art. Das älteste Reliquiar stammt aus dem 7. Jahrhundert.
Der Umgang mit Reliquien ist für Museumsleute deshalb problematisch, weil es sich oftmals um Knochenteile oder andere sterbliche Überreste von Heiligen handelt. Wenn diese in einem Museum gezeigt werden, kann dies als unangemessene Zurschaustellung gesehen werden. Verbindliche Regeln für die Museen und Schatzkammern gibt es nicht – und dies ist auch Thema des Treffens der Fachleute in Rottenburg.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart belässt die Reliquie stets im Reliquiar. Gefäß und Inhalt werden hier als Einheit betrachtet, sagte Direktorin Prange. Zu den herausragenden Reliquiaren in ihrem Museum zählt das so genannte Ennabeurer Bursa-Reliquiar. Es stammt aus dem 7. Jahrhundert. Dieses verkupferte und vergoldete Holzgefäß konnte um den Hals gehängt werden; der Träger erhoffte sich davon Schutz vor Bösem und heiligen Beistand.
Überregional bedeutend ist auch ein romanisches Bleireliquiar aus Ellwangen. Es wurde einst für den Altar der Ellwanger Basilika St. Vitus hergestellt.

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